Im Winter erreichen Elektroautos nicht immer ihre volle Leistungsfähigkeit, da die niedrigen Temperaturen die Reichweite der Fahrzeuge einschränken können. Ähnlich wie bei Smartphones, deren Akkus bei Kälte schneller entladen werden, können auch E-Autos im Winter mit einer eingeschränkten Reichweite zu kämpfen haben. Eine kürzlich durchgeführte Studie in den USA mit zwölf modernen Elektrofahrzeugen verdeutlichte diese Problematik: Unter Alltagsbedingungen verloren sie bis zu 46 Prozent ihrer maximalen Reichweite. Ein Beispiel hierfür war der VW ID.4 mit einem 82-kWh-Akku.
Jedoch gibt es auch positivere Ergebnisse: Der Audi Q8 e-tron schnitt am besten ab und verlor nur 16 Prozent seiner Reichweite im Winter. Hier spielte die serienmäßig eingebaute Wärmepumpe eine Rolle, die bis zu 3 kW aus der Abwärme des Motors einsparen kann. Leider sind nicht alle Elektroautos mit einer solchen Wärmepumpe ausgestattet, und eine nachträgliche Installation ist oft nicht möglich.
Das US-Unternehmen Recurrent Auto spezialisiert sich auf die Erfassung von Akku- und Fahrdaten von Elektroautos, um Analysen durchzuführen. Zu Beginn der Wintersaison 2023/24 wurden verschiedene beliebte Modelle untersucht. Dabei zeigte sich, dass auch ältere Modelle wie der Nissan Leaf akzeptable Ergebnisse erzielten. Recurrent Auto verglich die Reichweitenverluste der Fahrzeuge mit einem „Idealwert“, der die bestmögliche Reichweite unter realen Bedingungen darstellt.
Es ist wichtig zu beachten, dass bei kleineren Akkus ein prozentualer Reichweitenverlust dramatischer erscheinen kann als bei größeren Akkus. Ein Fahrzeug wie der mächtige Ford-Pickup F-150 Lightning mit einem 131-kWh-Akku kann sich beispielsweise einen Verlust von 34 Prozent eher leisten als ein älterer Nissan Leaf aus dem Jahr 2015 mit einem 40-kWh-Akku. Zudem beeinflussen energieintensive Autobahnfahrten ohne viel Rekuperation die Reichweite in den USA stark. Trotzdem liefert der Vergleich aufschlussreiche Erkenntnisse.
