Toyota Yaris Hybrid: Das Stadtauto mit Rekordverbrauch

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Während sich viele Autohersteller zunehmend auf reine Elektrofahrzeuge konzentrieren, bleibt Toyota seiner Hybridstrategie treu – und erreicht mit dem neuen Yaris einen bemerkenswert niedrigen Verbrauch. Mit einem Durchschnittswert von nur 2,8 Litern auf 100 Kilometer im NEFZ-Testzyklus setzt der Kleinwagen ein deutliches Zeichen in Sachen Effizienz.

Kompakt, kantig – und technisch durchdacht

Der erste Eindruck mag optisch polarisieren – besonders die großen Rückleuchten stechen hervor. Doch das Design tritt schnell in den Hintergrund, wenn man den technischen Fokus des neuen Yaris erkennt. Das „Hybrid“-Emblem an der Fahrzeugseite weist bereits auf ein Alleinstellungsmerkmal im B-Segment hin, wo nur wenige Mitbewerber wie der Honda Jazz oder Renault Clio mit vergleichbaren Antrieben auftreten.

Ein Erfolgsmodell mit klarer Strategie

In Europa ist der Yaris für Toyota ein Schlüsselfaktor. 2023 wurden rund 229.000 Einheiten verkauft – mehr als jedes andere Modell der Marke auf dem Kontinent. Kein Wunder also, dass die Produktion im französischen Werk Valenciennes auch im achten Jahr noch im Dreischichtbetrieb läuft.

Die Hybridvariante erfreut sich besonders großer Beliebtheit: Bereits bei der Vorgängergeneration wählten über die Hälfte der Käufer*innen den elektrifizierten Antrieb. Nun rechnet Toyota sogar mit einem Anteil von rund 75 Prozent. Dieser Fokus auf Hybridfahrzeuge hilft dem Konzern, die CO₂-Flottenziele der EU zu erfüllen. Denn mit einem Emissionswert zwischen 64 und 73 Gramm CO₂ pro Kilometer liegt der neue Yaris weit unter dem EU-Grenzwert von 95 g/km – und gleicht emissionsintensivere Modelle aus dem eigenen Portfolio aus.

Mehr Raum und Komfort trotz kompakter Maße

Trotz einer Länge von unter vier Metern bietet der neue Yaris im Innenraum erstaunlich viel Platz – besonders auf den Vordersitzen. Auch auf der Rückbank profitieren Mitfahrende vom vergrößerten Radstand der neuen GA-B-Plattform. Diese zeichnet sich zudem durch eine erhöhte Steifigkeit aus, was dem Yaris eine spürbar ruhigere, stabilere Fahrweise verleiht. Bereits auf den ersten Kilometern vermittelt das Fahrgefühl den Eindruck eines deutlich größeren Fahrzeugs.

Komplett neue Technik unter der Haube

Der neue Yaris ist technisch eine vollständige Neuentwicklung. Weder Plattform noch Karosserie oder Antrieb stammen vom Vorgänger. Statt eines Vierzylinders arbeitet nun ein 1,5-Liter-Dreizylinder im Verbund mit einem leistungsstarken Elektromotor. Gemeinsam liefern sie eine Systemleistung von 85 kW (116 PS), wobei das Drehmoment der E-Maschine (141 Nm) für zügigen Antritt sorgt – insbesondere im Stadtverkehr. Dabei bleibt der Verbrenner angenehm leise und vibrationsarm, was auf eine gezielte Konstruktion der Ingenieure hinweist.

Reichweite ohne Benzin – auch im Alltag realistisch

Toyota verspricht, dass der Yaris bis zu 80 Prozent der Zeit in der Stadt rein elektrisch fahren kann. Möglich macht das eine neue Lithium-Ionen-Batterie, die effizienter arbeitet als das bisher verwendete Nickel-Metallhydrid-Modell. Der Akku wird beim Fahren und Bremsen automatisch aufgeladen.

Die Verbrauchswerte beeindrucken: Laut NEFZ erreicht der Wagen 2,8 l/100 km – ein historisch niedriger Wert für ein Serienfahrzeug mit Verbrenner. Im realitätsnäheren WLTP-Zyklus sind es immer noch gute 3,7 Liter. Auf einer Testfahrt rund um Brüssel, die auch Autobahnabschnitte beinhaltete, zeigte der Bordcomputer lediglich 4,1 Liter an. In rein städtischer Umgebung sind sogar Werte um die 2,5 Liter möglich – eine Effizienz, die frühere Leichtbauprojekte wie der VW Lupo oder Audi A2 mit Turbodiesel kaum erreicht haben.